Freitag, 5. Juli 2013

Naturreserve Churute, Tierbeobachtungen in der Nähe von Guayaquil

Nur etwa 45 Minuten von Guayaquil entfernt befindet sich die Naturreserve Churute. Auf der Schnellstrasse geht es von Guayaquil in Richtung Süden. Fast unmittelbar nach dem Verlassen der Stadt erstrecken sich viele Reisfelder, welche von vielen verschiedenen Wasservögeln besucht werden. Auch findet man Kakao- Teakholz-, Bananen und Zuckerrohrplantagen. An den Strassenrändern warten zahlreiche Truthahn- und Hühnergeier auf unglückliche Tiere, die der Schnellstrasse zum Opfer fallen. Nach kurzer Fahrzeit nähren wir uns dem kleinen Dörfchen Churute. Zunächts registieren wir uns bei der Parkverwaltung am Ortsausgang. Anschliessend kehren wir etwa 2 Kilometer auf der Schnellstrasse um, bis wir die Einfahrt zu "La Flora" erreichen. Dort fahren wir von der erstklassigen Hauptstrasse ab, um unseren Weg auf einer ungeteerten Schotterpiste fortzusetzen. Unser einheimischer Führer Jairo Lara steigt zu und weiter geht die Fahrt. Auf einer schmalen Brücke überqueren wir den Lauf eines Flüsschens. In Schuluniformen gekleidete Schulkinder winken uns zu. Nach etwa 15 Minuten stehen wir mitten im tropischen Trockenwald. Ein feuerroter Rubintyrann zwitschert uns ein Begrüssungslied. Sofort nach dem Verlassen des Wagens stürzen sich hungrige Mosquitos auf uns. Glücklicherweise schafft unser Mückenschutzmittel diesem Übel schnell Abhilfe. Wir betreten den Waldfahrt und könen nach wenigen Minuten bereits das kraftvolle Grunzen der im Wald beheimateten Brüllaffen vernehmen. Nach unserer ersten Wahrnehmung machen wir uns auf riesige Affen gefasst. Jairo erklärt uns unterdessen zahlreiche einheimische Pflanzen und Bäume sowie deren Nutzen im Alltagsgebrauch. Ein bunter Guayaquilspecht hackt eifrig Löcher in die Bäume. Überall findet man kleine Insekten und Spinnen. Auch bunte Blumenblüten bieten ein beliebtes Fotomotiv. Eine grosse Tigerspinne hat ihr Netz genau über dem Waldweg angefertigt. Aus einer Vertiefung zwischen den Wurzeln eines Baumes gelingt es Jairo eine riesige Migal-Vogelspinne hervorzulocken. Das Brüllen der Affen wird immer lauter und wir befinden uns jetzt in ihrer unmittelbaren Nähe. In den Wipfeln der hohen Bäume können wir sich bewegende Äste und Blätter erkennen. Etwa 15 Meter über uns finden wir eine Gruppe von etwa 10 Brüllaffen, die uns neugierig beobachten. Gemessen an ihrer Lautstärke fallen die Tiere mit etwa 60 - 70 Zentimeter Körpergrösse relativ klein aus. Unser Führer imitiert deren typisches Brüllen und sofort ist der Teufel los. Der Anführer des Rudels fühlt sich herausgefordert und behauptet seine Position gebieterisch. Nach ausgiebiegen Beobachtungen setzen wir unseren Weg fort. Nach etwa 25 Minuten kommen wir an einer Kaskade an. Diese führt nach Auskunft von Jairo nur in der Regenzeit Wasser. Nach etwas mehr als einer Stunde sind wir bereit zur Weiterfahrt. Nach 2 Kilometern kommen wir am Eingang ins Mangrovengebiet an. Nach einer ausführlichen Erklärung zur Funktion des Ökosystems nehmen wir eines der Fischerboote um auf dem Wasserweg tief in die Mangrovenwälder zu fahren. Nach kurzer Zeit sehen wir die ersten Fischadler, Eis- und Fregattvögel. Wir biegen in einen Seitenarmab und etwa 10 Minuten später passieren wir eine kleine Gruppe von Rosa Löffelreihern. Auch Ibise, Krebs- Nacht-, Schmuck- und Graureiher sehen wir zur Genüge. Lautes Schreien macht uns auf eine grosse Gruppe flugfähiger Komorane aufmerksam. Zu hunderten sitzen sie in den Bäumen, wo eine ganze Gruppe ihre Nester angelegt hat. Direkt neben unserem Boot startet einer der Komorane aus dem Wasser zu Flug. Es sieht wirklich drollig aus, wie diese Tier übers Wasser watscheln um Schwungzum Abheben zu holen. Auf dem Rückweg sehen wir zahlreiche Fischer aus den Mangrovenwäldern kommen. Stolz präsentieren sie uns ihren Fang. Mangrovenkrebse. Jairo erklärt uns das jeder Fischer maximal 96 Krebse pro Tag fangen darf. Ausserdem ist ausschliesslich der Fang von männlichen Krebsen erlaubt, um das Gleichgewicht im Manglarwald nicht zu gefährden. 2 Mal im Jahr gibt es auch Schonzeiten mit totalem Fangverbot. Nach unserer Rückkehr zum Pier knurren unsere Mägen. Mit Jairo fahren wir dann zu der etwa 15 Minuten entfernten Finca seiner Familie. Seine Schwester erwartet uns schon mit dem Mittagessen. Wir haben die Wahl zwischen Krebssalat mit Reis, einem typischen Hähnchengulasch (Seco de Pollo) oder vegetarischer Kost. Auch einige komplette Krebse werden zum Zweck des selbständigen Zerlegens angeboten. Nachdem unser Hunger gestillt ist, bekommen wir die Finca gezeigt. Neben Mangos, Mandarinen, Maracuya und vielen anderen Früchten verfügt die Familie Lara auch über Kakao. So bekommen wir die Verarbeitung von der Ernte bis zum Verkauf gezeigt. Zum Abschluss gibt es dann noch ein herrliches Glas frisch gebrühten, selbstgemachten Kakao aus eigenem Anbau. Nach einem erreignisreichen Tag treten wir die Rückfahrt nach Guayaquil an.

Bei Interesse an diesem Tagesflug kontaktieren Sie uns bitte unter der Mail ecuainvest@yahoo.de

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