Die Handelsmetropole Guayaquil im Süden Ecuadors hat sich in den letzten 15 Jahren ohne jede Frage zu ihrem Vorteil entwickelt. Liest man sich heutzutage alte Reiseführer über das Land Ecuador durch, dann findet man die Stadt vor dem Jahr 2000 häufig mit nur 3 Worten beschrieben wieder. Diese lauteten: schmutzig, gefährlich und uninteressant. Glücklicherweise hat die Stadtverwaltung damals die Entscheidung getroffen sehr viel Geld in den Wandel des Stadtbildes zu investieren.
Zum Auftakt wurde am Ufer des Guayasflusses die 2,5 Kilometer lange Uferpromenade Malecon 2000 gebaut. Heute gilt vor allem sie als Prestigeprojekt für den Wandel Guayaquils. Die von 07:00 bis 24:00 geöffnete Flaniermeile verfügt neben einem Einkaufszentrum, zahlreichen kleinen Restaurants, Kinderspielplätzen und einem botanischen Garten auch über mehrere alte Bauwerke, die in die Anlage miteinbezogen wurden. Dazu zählen die von Gustav Eiffel erbaute Markthalle, der Uhrenturm im maurischen Stil und das Denkmal "La Rotonda", welches zur Erinnerung an das historische Treffen von Simon Bolivar und Jose de San Martin im Juli 1822 gebaut wurde. Bei einem ausgedehnten Spaziergang auf der sicheren Anlage, kann man auch hervorragend einen Abstecher in das am Nordende der Anlage gelegene antropologische Museum machen. Dort findet man Artefakte aus der Zeit vor der spanischen Eroberung. Ein kleiner Nachteil besteht in den lediglich auf Spanisch vorhandenen Erklärungen. Dafür ist der Eintritt ins Museum genauso wie für die Flaniermeile kostenlos.
Gleichzeitig mit dem Bau des Malecon 2000 wurde das historische Stadtviertel Las Peñas grundsaniert. Die Spanier hatten bei ihrer Ankunft den kleinen Hügel als Ausgangspunkt ihrer Besiedlung gewählt. Vor allem in den 80er und 90 Jahren verfiel das Stadtviertel jedoch zusehends. Mit aufwendigem finanziellen Einsatz wurden die letzten alten Holzhäuser am Fusse des Hügels saniert. Dies fungieren heute als Museen, Galerien und Ateliers für Künstler. Auch die weiter oben am Berg angesiedelten Bewohner erhielten finanzielle Mittel um ihre Häuse rneu zu streichen und auszubessern. Mit 2 neuen Treppen, die hoch zum auf der Spitze des Berges befindlichen Leuchtturm und der kleinen Kapelle führen, wurde das Viertel für Touristen interessant gemacht. Positiver Nebeneffekt der Sanierung war, dass ein Grossteil der vormals am Berg wohnhaften Kleinkriminellen heute als ehrbare Geschäftsleute Speisen, Getränke und Andenken an die Touristen verkaufen. Die Stadt Guayaquil sorgt auch in diesem Touristenviertel mittels privatem Wachschutz für die Sicherheit der Besucher.
Nachdem der Malecon 2000 sowohl bei Touristen als auch bei den Einheimischen sehr gut aufgenommen wurde, beschloss die Stadt im Jahr 2004 den Bau einer weiteren Uferpromenade. So entstand der Malecon del Salado, neben der staatlichen Universität. Diese Anlage ist im Vergleich zum Malecon 2000 weiter verzweigt und liegt an einem der Meeresarme, die bis in die Stadt hereinreichen. Neben den schönen Gartenanlagen lockt besonders am Abend ein farbenfrohes Schauspiel der Wasserfontänen.
Die aktuelle Stadtregierung besitzt bei den Guayaquileños einen grossen Rückhalt, weil auch in normalen Wohnvierteln und zum Teil auch in den Armenvierteln zahlreiche Freizeitflächen für die Leute gebaut wurden. Paradebeispiel hierführ ist die sogenannte Playita, ein schön ausgebauter Stadtstrand im Süden Guayaquils, zu dessem Erreichen man allerdings mehrere Armenviertel durchqueren muss.
Im Jahr 2007 wurde ein neues Flughafengebäude eingeweiht, welches das veraltete Terminal ablöste. Mittlerweile gehört der Flughafen von Guayaquil zu den besten und übersichtlichsten seiner Art in ganz Südamerika. Durch die Einweihung des neuen Flughafens in Quito, der vehrkehrbedingt fast 2 Stunden Fahrzeit ins Zentrum von Ecuadors Hauptstadt erfordert, wird Guayaquil als Anreisepunkt für viele Ecuadorbesucher interessanter. Vor allem Gäste die ausschliesslich Galapagos besuchen sparen hier neben den Flugkosten auch noch eine Menge Zeit.
Auch das internationale Busterminal ist modernisiert worden und ist heute eine Mischung aus Busbahnhof und Einkaufszentrum. Hier findet man zu jeder Uhrzeit Busverbindungen innerhalb Ecuadors und auch verschiedene Anbieter, die bis in die Nachbarländer Peru und Kolumbien reisen.
Aus gastronomischer Sicht bietet Guayaquil vor allem Meeresfrüchte in allen Variationen. Auch die internationale Küche aus aller Herren Länder ist vertreten. Besonders beliebt, vor allem bei den starken Essern, sind die Restaurants der "Parillada del Ñato". Ñato Garcia, ehemaliger Torwart beim ecuatorianischen Erstligisten C.S. Emelec hat diese nach seiner Karriere eröffnet. Der aus Uruguay stammende Garcia setzt bei seiner Speisekarte vor allem auf riesige Portionen von Grillfleisch.
Neben Stadtrundfahrten in Guayaquil, einem Besuch im Parque Historico oder des tropischen Trockenwaldes Cerro Blanco lohnt es sich auch das Umland Guayaquils etwas näher zu erkunden. Vor allem deshalb, weil diese Orte noch nicht zu den typischen Besuchspunkten der Touristen zählen. Neben den Mangrovenwäldern von Churute und dem kleinen Fischerdorf Puerto El Morro lohnt sich besonders auch in der Zeit von Juni - September eine Tagestour um die Buckelwale in Salinas zu beobachten. Bei diesen Ausflügen muss auch auf eine qualifizierte deutschsprachige Führung nicht verzichtet werden. Mit Erich Preiss, Marcus Mersinger und Peggy Umpierrez stehen in der Stadt sehr gute Führer zur Verfügung. Den Kontakt zu diesen Führern kann man problemlos durch eine Mail an die E-Mailadresse ecuainvest@yahoo.de herstellen.
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